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Media Art as Mediator? Co-Curating “Manifesto of Spring“ across Continents
Datum

7. November 2025

Uhrzeit

10:00 CET / 17:00 HKT / 18:00 KST

Ort

Online

Aufzeichnung
Sprache

Englisch & Koreanisch

Im Gespräch mit Liwon Lim (ACC - National Asian Culture Center, Gwangju), Silke Schmickl & Kelly Li (M+, Hong Kong), Alistair Hudson & Clara Runge (ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe)

Wie kann Medienkunst als Vermittlerin wirken – zwischen Vergangenheit und Zukunft, Institutionen und Öffentlichkeit, lokalen Herausforderungen und globalen Diskursen? Diese Ausgabe von „Museum Mutuals“ bringt Kurator*innen des ACC – National Asian Culture Center in Gwangju, des M+ in Hongkong und des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe zusammen, um über ihre Erfahrungen bei der gemeinsamen Kuration von „Manifesto of Spring“ zu diskutieren, einer Ausstellung, die derzeit im ACC zu sehen ist und noch bis Februar 2026 läuft.

Die Ausstellung präsentiert 16 neue, gemeinsam in Auftrag gegebene Medienarbeiten, die Kapitalismus, Globalisierung und Klimawandel durch die Perspektiven von Regionalität und Biodiversität erkunden. Sie beleuchtet zudem die Geschichte und den Kontext von Gwangju – einer Stadt, die für ihre Demokratisierungsbewegung und den Aufstand von 1980 bekannt ist und die bis heute für zivilen Widerstand und solidarische Verbundenheit steht. Neben diesen neuen Arbeiten umfasst die Ausstellung auch bedeutende Werke aus den Sammlungen des M+ und des ZKM.

Im Rahmen dieser Museum Mutuals-Ausgabe reflektieren die Speaker*innen der drei Institutionen darüber, wie die Ko-Kuration zwischen Asien und Europa die Auftragsprozesse geprägt hat. Außerdem sprechen sie über die Herausforderungen und Chancen, Werke in unterschiedlichen institutionellen und historischen Kontexten zu präsentieren. Statt Medienkunst als bloßes Medium zu betrachten, untersucht die Diskussion ihre aktive Rolle bei der Vermittlung von Protest und zivilem Gedächtnis sowie ihr Potenzial, als gemeinsame Sprache zu fungieren.

Speaker*innen 

Liwon Lim ist derzeit Kuratorin am National Asia Culture Center (ACC) in Gwangju, Südkorea. Sie studierte französische Literaturkritik und Kunsttheorie an der Chonnam National University. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie als Ausstellungskoordinatorin für die Gwangju Biennale und als Produzentin und Kuratorin sowohl im Gwangju Museum of Art als auch im Asia Culture Center. Sie war an bedeutenden Projekten wie Burning Down the House (Gwangju Biennale, 2014), dem ACC Opening Festival (ACC, 2015), der Einzelausstellung von Liam Gillick (Gwangju Museum of Art, 2020) und der ZKM Collection Exhibition (Gwangju Museum of Art, 2021) beteiligt. Von Gwangju aus – der Stadt, in der die Demokratie Südkoreas Fuß gefasst hat – untersucht sie durch die Linse der zeitgenössischen Kunst und der Geisteswissenschaften die Schnittstellen zwischen Lokalität und Globalität.

Silke Schmickl ist Senior Curator bei CHANEL und Leiterin der Abteilung für Moving Image bei M+ in Hongkong. Zuvor war sie Kuratorin an der National Gallery Singapore und am Institute of Contemporary Arts Singapore, Forscherin am Deutschen Zentrum für Kunstgeschichte in Paris und Mitbegründerin und Direktorin von Lowave, einer in Paris ansässigen kuratorischen Plattform und Verlagshaus für Bewegtbildkünstler*innen. Sie hat zahlreiche Kunst- und Filmprojekte initiiert und geleitet, die sich auf aufstrebende Kunstszenen im Nahen Osten, Afrika und Asien konzentrieren, und hat in Zusammenarbeit mit Museen und Biennalen auf der ganzen Welt Ausstellungen kuratiert.

Kelly Li ist Assistant Curator, Moving Image bei M+ in Hongkong. Nach ihrem Studium der Filmwissenschaft und japanischen Sprache und Literatur begann sie ihre Karriere in den Vereinigten Staaten, wo sie erste Erfahrungen in den Bereichen Filmproduktion, Filmfestivals und Übersetzung sammelte, bevor sie zu kulturellen Einrichtungen wechselte. Bei M+ hat sie Filmvorführungen, Live-Events und interaktive Medienausstellungen für das Moving Image Centre gestaltet. Ihre kuratorische Arbeit ist geprägt von ihrem Interesse an der Untersuchung der Popkultur und der Ikonografie der Gegenkultur mit Schwerpunkt auf Ostasien und dessen globalen Verbindungen.

Alistair Hudson ist seit dem 1. April 2023 wissenschaftlich-künstlerischer Vorstand des ZKM | Karlsruhe. Hudson ist ein international tätiger Kurator und Museumsleiter, der eine zeitaktuelle kuratorische Expertise in Verbindung mit einem fundierten Wissen über die Beziehung zwischen Kunst, Technologie und Gesellschaft mitbringt. Von 2018 bis 2022 leitete er als Direktor zwei Museen in Manchester: die städtische Manchester Art Gallery sowie The Whitworth. Letzteres ist das Kunstmuseum der Universität Manchester, an dem er zugleich Professor für Arte Útil (nützliche Kunst) war. Mit seinem Konzept des »useful museum« versteht Alistair Hudson Kunst- und Kulturinstitutionen als Orte für gesellschaftliche Verantwortung und Veränderung und definiert künstlerische und kuratorische Praxis als soziale Praxis. Gemeinsam mit der Künstlerin Tania Bruguera leitet Hudson die Asociación de Arte Útil, ein internationales, wachsendes Netzwerk, das mit Institutionen wie dem Van Abbemuseum in Eindhoven, INSTAR in Havanna und YBCA San Francisco zusammenarbeitet.

Clara Runge ist Kuratorin am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (Deutschland). Zuletzt kuratierte sie die Ausstellung „The Story That Never Ends“ – eine Präsentation der ZKM-Sammlung, die nicht nur einen Überblick über die Entwicklung der Medienkunst gibt, sondern sich auch mit der Restaurierung von Medienkunst und Strategien zur Erhaltung des digitalen Kulturerbes befasst. Ihre kuratorische Praxis ist stark von internationalen Kooperationen geprägt, insbesondere in Südostasien. Bevor sie zum ZKM kam, studierte sie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) im Fachbereich Kunstforschung und Medientheorie mit den Nebenfächern Philosophie und Ausstellungsgestaltung/Kuratorische Praxis.

Foto: Anne Duk Hee Jordan, In Deep, 2025, exhibition view "Manifesto of Spring" / © ACC